Rückblick: Bestes Wetter
Mit den Rückblicken möchten wir zeigen, wie der Stein ins Rollen kam. Es handelt sich um den „privaten Newsletter“ von Simon an Familie und Freunde, den er während seiner Zeit in Kenia in unregelmäßigen Abständen aus Kenia verschickte.
„Bestes Wetter“, 22.09.2007
Hallo alle zusammen!
Nun sitz ich hier schon seit 1 1/2 Stunden und beginne erst jetzt mit meinem Bericht. VIELEN DANK für euer Interresse, Glückwünsche und Denken an mich. Heute hab ich den freien Samstag genützt, um meine Geldtasche wieder mit ein paar Shilling zu füllen. Dazu mußte ich nach Kisii fahren. (2h Reisezeit). Aber das ist eh kurz für afrikanische Zeit *gg*. Kisii ist die nächste groeßere Stadt. Hier gibts Internet und so allerhand andere Sachen,…
Die letzten zwei Wochen sind wieder wie im Flug vergangen. Meine Moeglichkeiten zu einem Internetzugang zu gelangen halten sich sehr in Grenzen. Migori ist zwar nur ca. 45 Minuten entfernt, aber meistens ist dort keine Strom vorhanden.Ich habe erst gestern durch SMS von Papa erfahren daß es in Afrika Überschwemungen gibt. Bei uns ist schönstes Wetter. Es regnet jeden Abend 1- 2 Stunden. Die gesäten Pflanzen wachsen prächtig.
Habe mich nun in das Schulleben eingelebt. Obwohl viele Dinge noch sehr chaotisch sind (Direktorwechsel vor zwei Wochen) mache ich meine Arbeit so gut es geht. Habe dort auch Freunde gefunden. Emanuel ist ein Leherer in der Oberstufe (gleich alt). Leider wird er nächstes Monat nach Nairobi zur UNI gehen.
Ich bin jeden Tag von 8:00 bis 16:00-18:00 in der Schule. Das Unterrichten geht ganz gut. Danke Papa für die ‚Ebrantil‘ Farben. Ohne diese Malfarben hätten die Kinder kein ‚Werkzeug‘ für die bildnerische Erziehung. Auch die Kugelschreiber kommen sehr gut an.
Meine Schüler vom Deutsch Unterricht (zwischen 15 und 19 Jahre alt) machen tolle Vortschritte. Ich lehrte sie Begrüßungsformeln, Zahlen von 1-100, wichtige Vokabeln und grundlegende Grammatik. Wenn jemand zufällig Erfahrung mit lehren von absoluten Deutschbeginnern hat, bitte mir Ratschläge, Unterlagen schicken. Ich habe zwar ein Konzept, aber mit entsprechenden Unterlagen wäre es um Vieles leichter für mich. DANKE
Da mein technisches Verständnis groeßer ist als meine Kreativität, habe ich letzte Woche in den hoeheren Klassen mit dem unterrichten von einfachen technischen Zeichnungen begonnen. Den Kindern gefällt es sehr.
Im Allgemeinen habe ich es leicht, da ich Fächer unterrichte die die Kinder moegen. z.B.: Turnen. Sie sind sehr entäuscht wenn ich an der Klasse vorbei gehe.
Nach der Schule gehe ich nach Hause (ca. 5 Minuten). Anschließend hüte ich mit meinem Gastbruder Jacob (gleich alt) die Kühe (1 Kuh 2 Ochsen), kaue Zuckerrohr und lerne Kiswahili bzw. lehre Englisch. Mein Gastbruder Jacob kommt aus Tansania (adoptiert). Dort lernen die Kinder kein Englsich in der Schule.Letztes Wochenende war ich krank. Ich hatte in der Schule schlechtes Wasser (nicht abgekocht) getrunken. Hatte jedoch die richtige Medizin daheim. Bin wieder voll OK! Passe nun besser auf. Kulinarisch gibt es nicht viel Neues. Ich bekomme täglich mein Ugali (Porridge= Uji; Ugali ist fest in Konsistenz, wird auch das Brot Kenyas genannt) und Sukumaviki (heißt übersetzt: jeden Tag der Woche)
Sehne mich manchmal nach einer gscheiten Brettljausn mit Speck und Kas *gg*. Aber kalte Speisen kennen die Leute hier leider nicht.
Zum Frühstück mache ich mir meistens Brot mit Avokadoaufstrich mmhhhhh. Das ist der kulinarische Höhepunkt des Tages. Mach euch aber keine Sorgen ich falle nicht vom Fleisch. Im Gegenteil, werde sehr gut gefüttert*gg*.
An Tessa u Co. finde Brief schreiben auch netter als e-mailen, ist aber von hier sehr teuer. 250 Ksh= ca. 2.7 Euro@ Segelflieger: Jeden Tag Hammer Cumuli. Wünschte ich hätte eine RL oder K8!!
So jetzt aber genug!! Muß schaun daß i vor Dunkelheit (18:30) daheim bin. Euch wünsch i a schoenes Wochenende im herbstlichen Tirol! An die Jugend viel Spass beim Ausgehn.
Simon