Baufortschritte in Ugari
Nachdem die Spenden vom letzten Benefizkonzert überwiesen wurden und der Kostenvoranschlag von allen Seiten her abgesegnet war, hätte mit dem Bau des Doppelklassenzimmers und der Mädchenunterkunft begonnen werden können – hätten nicht zwei driftige Gründe den Baustart verhindert…
Das Doppelklassenzimmer
Die Schüler/innen der vierten Klassen hatten einige Zeit vorher in Landwirtschaftskunde ein Projekt gestartet. Dazu wurde jedem/r Schüler/in ein Beet, abgezählte Samen Mais und Dünger zur Verfügung gestellt. Aufgabe der Schüler war es, ihr eigenes Beet zu bestellen und einen möglichst hohen Ernteertrag zu erzielen.
Der Bau des Doppelklassenzimmers hätte aber einen Teil der Beete betroffen. Um das Projekt nicht abbrechen zu müssen (und die äußerst hohe Motivation der Schüler/innen nicht zu dämpfen), entschloss man sich, die gesamte Ernte abzuwarten. Der beste „Landwirt“ bekam eine Auszeichnung, der geerntete Mais konnte direkt zur Verköstigung der Schüler verwendet werden.
Die Mädchenunterkunft
Zur Zeit wohnen bereits ca. 20 Mädchen und Buben in der Schule, allerdings ist die „Wohnsituation“ noch etwas kompliziert: Durch den rasanten Ausbau der Schule in den vergangenen eineinhalb Jahren leidet die Schule inzwischen an Landmangel, und die Unterkunft für die Mädchen gab es bislang noch keinen Platz. Bis zur Fertigstellung der Unterkunft wohnen die Mädchen in der usprünglich für die Buben gedachten Unterkunft, diese wiederum mussten vorübergehend in eine umfunktionierte Klasse ausweichen. Den Mädchen passt das gut, doch die Buben jammern sehr, da sie mit der Unterkunft auch ihre Latrinen verloren haben. Nun müssen sie für große und kleine Geschäfte die alten Mädchenlatrinen verwenden, die, wie sie meinen viel mehr stinken und zu dem kein Urinal besitzen, wo man sich dort doch so angenehm in der frischen Luft erleichtern hat können. :)
Im Februar gab es einen Elterntag, an dem unter anderem über dieses Problem gesprochen wurde. Es wurde vereinbart, dass die Eltern umgerechnet 20 Euro pro Kind an zusätzlichem Schulgeld beisteuern, damit angrenzendes Land zugekauft werden kann. Die Gespräche mit den Nachbarn sind im Gange und werden wohl bald abgeschlossen sein. Anschließend soll es auch mit dem Bau der Mädchenunterkunft losgehen.